Die Ross Fraser Nagelspange ist eine Therapiemethode zur Behandlung eines eingewachsenen Nagels (Unguis Incarnatus). Diese Form der Nagelkorrektur wird in der Fußpflege bereits seit vielen Jahrzehnten angewendet. Gegenüber anderen Nagelspangen hat die Ross Fraser Spange den großen Vorteil, dass sie exakt an den Nagel angepasst werden kann. Dadurch kann man die Hebelkraft und somit auch die Wirkung der Nagelspange genau kontrollieren.
Das Anfertigen der Ross Fraser Nagelspange erfordert einige Übung und handwerkliches Geschick. Wenn man die Technik allerdings beherrscht, kann man mit der Spange hervorragende Ergebnisse erzielen.
Wie wirkt die Ross Fraser Nagelkorrekturspange?
Die Ross Fraser Spange besteht auch einem Federdraht, der individuell an den Nagel angepasst wird. Ja nach Nageldicke wird vom Fußspezialist hierzu ein Draht in einer Stärke zwischen 0,3 – 0,5 mm verwendet. Im Gegensatz zu vielen anderen Nagelspangen, besteht das Wirkprinzip der Ross Fraser Spange nicht aus Zug- sondern aus einer Hebelwirkung. Somit kann die Nagelkorrektur auch nur an einer Seite des Nagels erfolgen, wenn der Nagel beispielsweise nur einseitig eingerollt oder eingewachsen ist. Außerdem kann die Hebelwirkung und somit auch die Korrektur des Nagels, durch die manuelle Aktivierung des Drahtes, sehr genau kontrolliert werden.
Wie wird die Spange angefertigt?
Zu Beginn macht der Fußspezialist einen Abdruck vom Nagel, der mit der Spange behandelt werden soll. Dieser Abdruck wird mit einer speziellen Silikonmasse angefertigt. Mithilfe einer Kunststoffmasse* wird anschließend ein Kunstnagel, zur Modellage der Nagelkorrekturspange, aus dem Abdruck gegossen. Durch den Kunstnagel (das sogenannte Positiv) ist nun sehr genau zu erkennen, wie stark der Nagel eingerollt ist und ob eine Seite des Nagels eventuell stärker betroffen ist als die andere.
Nun kann die Spange an das Positiv angepasst werden. Wenn man sehr genau gearbeitet hat, entspricht das Positiv exakt der Nagelform des zu behandelnden Nagels. Der Draht wird nun Stück für Stück gebogen und geformt. Solange, bis er passgenau am Positiv anliegt. Im Abschluss formt man die Häkchen. Mithilfe dieser wird die Spange später unter dem Nagel des Patienten eingehakt. Damit diese im Nagelfalz nicht zu Beschwerden führen, wird der Federdraht an der Stelle an der die Häkchen geformt werden ein wenig abgeflacht. Die Häkchen selbst werden auch noch etwas glatt gefeilt, so dass keine spitzen Kanten übrig bleiben, die später eventuell zu Beschwerden führen könnten.
Das Aufsetzen der Ross Fraser Spange
Die fertige Spange wird nun vor dem Aufsetzen auf den Nagel aktiviert. Das bedeutet, dass der Fußspezialist hierzu die jeweiligen Schenkel der Spange ein wenig nach oben biegt, um die Hebelkraft der Spange zu aktivieren. Bevor die Spange nun auf den Nagel aufgesetzt wird, wird dieser erst einmal entfettet*. Das dient zur besseren Haftung der Versiegelung, die nach dem Aufsetzen der Spange angebracht wird. Die Nagelspange kann nun beidseitig unter den Nagel eingehängt werden.
Durch die Aktivierung verspürt der Patient nun einen leichten Zug am Nagel. Sollte dieser Zug zu stark sein, kann man die Spange nochmals vom Nagel entfernen und die Hebelwirkung etwas verringern. Zum Abschluss wird die Spange jetzt noch entsprechend versiegelt, damit sie nicht verrutscht. Dieses kann mit einem UV-Gel* oder einem speziellen Kunststoff* erfolgen.
Wie lange wird die Ross Fraser Spange getragen?
Die Ross Fraser Spange verbleibt nun ca. 4 – 6 Wochen auf dem Nagel. In dieser Zeit wird der Nagel durch die Hebelwirkung der Spange korrigiert. Anschließend wird die Spange in der Praxis des Fußspezialisten vom Nagel entfernt, neu aktiviert und wieder auf den Nagel angebracht. Die gesamte Therapiedauer ist abhängig vom Schweregrad des eingerollten oder eingewachsenen Nagels. Sie kann sich von ca. 3 Monaten bishin zu ca. 15 Monaten erstrecken.
Wer übernimmt die Kosten der Nagelspange?
Die Kosten werden in der Regel vom Patienten selbst getragen. Man kann jedoch versuchen, bei seiner jeweiligen Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme bzw. Kostenerstattung zu beantragen.